Wer ein Anliegen im Arbeitsrecht hat, beauftragt vor allem bei komplexeren Themen gerne mal einen Anwalt für Arbeitsrecht. Insbesondere dann, wenn es um Kündigung und Aufhebungsvertrag geht, führt eigentlich kein Weg daran vorbei, einen qualifizierten Anwalt einzuschalten.
Und vielfach besteht die Erwartungshaltung bei den Mandanten: „Jetzt ist die Sache beim Anwalt, er/sie macht das schon.“ Die Frage ist, ob Mandanten sich bei Mandatserteilung tatsächlich entspannt zurücklehnen können. Es gibt aber durchaus auch den umgekehrten Fall. Anstatt den Anwalt im Arbeitsrecht wirken zu lassen, wird beinahe täglich der Kontakt per E-Mail oder Telefon gesucht.
Das sind zwei Extreme in der Zusammenarbeit mit Anwälten. Beide Formen der Kontaktpflege mit dem Anwalt sind nicht optimal. Das führt zu der Frage, was „optimal“ bedeutet. Und wie Beschäftigte ihren Anwalt für Arbeitsrecht unterstützen können.
In diesem Beitrag gehen wir darauf ein und zeigen auf,
- warum Mandanten ihren Anwalt aktiv im Mandat unterstützen sollten,
- weshalb eine zu häufige Kontaktaufnahme kontraproduktiv ist und die Arbeit des Anwalts beeinträchtigen kann,
- wie Beschäftigte ihren Anwalt für Arbeitsrecht unterstützen können, damit er für sie das bestmögliche Ergebnis herausholen kann.
Zurücklehnen und entspannen: „Der Anwalt für Arbeitsrecht macht das schon“
Nicht selten sehen Mandanten in ihrem Anwalt für Arbeitsrecht eine Art Heilsbringer. Dieser soll quasi auf Knopfdruck und vollautomatisiert die Angelegenheit in Richtung eines erfolgreichen Abschluss führen. Während man sich selbst vollkommen zurücklehnen und sich anderen Dingen widmen kann. Diese Vorstellung ist allerdings nicht nur falsch, sondern auch gefährlich für Mandanten.
So gut ein Anwalt für Arbeitsrecht auch sein mag, ist er immer auch auf die konstruktive und zuverlässige Mitarbeit der Mandanten angewiesen. Natürlich müssen die Mandanten dem Anwalt nicht bei der Anfertigung von Klagen oder Schriftsätzen beiseite stehen und „Händchen“ halten. Ein guter Arbeitsrechtler weiß selbst, worauf es in der Klage bzw. einem Schriftsatz ankommt.
Zwingend notwendig ist allerdings, dass der Mandant sich darum bemüht, den Anwalt für Arbeitsrecht über die tatsächlichen Gegebenheiten bestmöglich ins Bild zu setzen. Nur dann kann ein Anwalt die Tatsachen ordnen, sie ins Verhältnis setzen und daraus die zutreffenden rechtlichen Annahmen herleiten.
Unvollständige oder unzutreffende Angaben können zu rechtlich fehlerhaften Bewertungen führen. Und das geht am Ende zu Lasten der Mandanten und kann sie viel Geld kosten.
Unsere ganz persönliche Erfahrung ist, dass wir für diejenigen Mandanten die besten Ergebnisse herausholen können, die
- relevante Informationen und Unterlagen vollständig beibringen,
- auf Nachfragen zügig reagieren,
- aktiv im Prozess mitdenken,
- Fragen des Anwalts zügig beantworten,
- den gemeinsamen Erfolg als Teamaufgabe begreifen.
Solche Mandatsbearbeitungen führen dann nicht nur zum größtmöglichen Erfolg, sondern machen sowohl Mandanten als auch dem Anwalt viel Spaß.
Zu häufige Kontaktaufnahme ist ein Problem
Doch es gibt einen Unterschied zwischen konstruktiver Mitwirkung im Mandatsverhältnis und dem Überstrapazieren des Anwalts für Arbeitsrecht. Die zu häufige Kontaktaufnahme mit dem Fachanwalt für Arbeitsrecht kann ein großes Problem darstellen. Wie Du Dir sicherlich vorstellen kannst, haben viele Anwälte ein hohes Pensum. Es geht nicht Schlag auf Schlag wie in einer Arztpraxis – doch an Arbeit mangelt es zu keiner Zeit.
Damit ist unvereinbar, mit allen Mandanten täglich Telefonate zu führen oder E-Mails zu beantworten. Das würde die zeitlichen und auch geistigen Ressourcen des Anwalts aufbrauchen, die dringend an anderer Stelle benötigt werden. Viele anwaltliche Aufgaben erfordern die ungestörte Aufmerksamkeit des Anwalt und einen absoluten Fokus. Jede Ablenkung ist deshalb aus Anwaltssicht ein Risiko.
Gerade Klagen, Schriftsätze und detaillierte Recherchen verlangen Deinem Anwalt ein hohes Maß an Konzentration ab. Deswegen ist bei uns Dein Anwalt auch nicht immer zu erreichen. Und es dauert womöglich eine Weile, bis er auch auf eine E-Mail geantwortet hat. Das ist kein Zeichen von Geringschätzung, sondern zahlt direkt ein auf die Qualität der anwaltlichen Arbeit. Mit anderen Worten: Es ist ein Qualitätskriterium und kommt auch Dir und Deinem Fall zugute.
Das heißt nicht, dass Du jetzt damit aufhören solltest, Deinen Anwalt zu kontaktieren. Du solltest aber stets darüber nachdenken, ob eine Kontaktaufnahme wirklich zwingend erforderlich ist. Gehe davon aus, dass Dein Fachanwalt für Arbeitsrecht Deinen Fall vollumfänglich im Blick hat und zur gebotenen Zeit von sich aus auf Dich zukommen wird.
Wenn es hingegen um die konstruktive Mitwirkung in Deinem Fall geht und Du z.B. neue Informationen und Entwicklungen teilen möchtest, dann kannst und solltest Du Deinen Anwalt auch kontaktieren. Am besten du informierst ihn vorab per E-Mail, dass Du Neuigkeiten hast und eine Besprechung wünschst. Dann hätte Dein Anwalt die Möglichkeit, Dein Anliegen bei sich einzuplanen und Dir Terminvorschläge für eine Besprechung zu schicken.
So kannst Du Deinen Anwalt für Arbeitsrecht bestmöglich unterstützen
Also, wir haben Dir schon einige Informationen gegeben, wie Du Dich im Mandatsverhältnis am besten verhalten solltest. Wir möchten Dir in diesem Abschnitt noch einige goldene Regeln an die Hand geben, wie Du Deinen Anwalt am besten unterstützen kannst. Hier kommen 9 Regeln für eine erfolgreiche Anwalt-Mandanten-Beziehung:
- Verschaffe Deinem Anwalt für Arbeitsrecht alle erforderlichen Informationen
- Anfragen Deines Anwalts solltest Du zügig erledigen
- Denke aktiv im Mandatsverhältnis mit und bringe Dich ein, wo es sinnvoll ist
- Mache Dir klar, dass Dein Anwalt Deinen Fall und alle Gegebenheiten (insbesondere Fristen) im Blick hat (das ist sein Job)
- Bedenke jederzeit, dass die Zeit Deines Anwalts kostbar ist und die Qualität der Anwaltsarbeit konzentrierte Arbeitsphasen erfordert
- Überdenke sehr sorgsam, ob eine Kontaktaufnahme mit Deinem Anwalt tatsächlich geboten und sinnvoll ist
- Im Fall einer notwendigen Kontaktaufnahme schreibst Du dem Fachanwalt für Arbeitsrecht am besten vorab eine E-Mail (mit Bitte um Termin und Besprechungsgrund)
- Sei bei Terminen mit Deinem Anwalt unbedingt pünktlich und gut vorbereitet
- Führe Dir stets vor Augen, dass Dein Fachanwalt für Arbeitsrecht nur das Beste für Dich will (finanziell und rechtlich)
Und was sonst noch beachtenswert ist
Die Ratschläge beziehen sich auf die Kommunikation und Unterstützung Deines Anwalts. Daneben gibt es natürlich noch zahlreiche weitere Punkte, die im Verhältnis zum Fachanwalt für Arbeitsrecht wichtig sind. Dabei geht es nicht zuletzt auch um das richtige Verhalten vor Gericht. Wie Du Dich dort am besten verhalten solltest, erklären wir Dir in einem der nächsten Beiträge.