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Fachanwalt für Arbeitsrecht

Wenn Arbeitnehmer ein Problem im Arbeitsrecht haben, wird schnell folgender Rat geben: Geh‘ zum Fachanwalt für Arbeitsrecht. Ein solcher Anwalt wird seinen Titel nicht ohne Grund tragen. Die Bezeichnung „Fachanwalt für Arbeitsrecht „zeugt von seiner Spezialisierung auf das Arbeitsrecht sowie seinen umfassenden Erfahrungswerten.

Doch sind die Hoffnungen von Arbeitnehmern, mit dem Fachanwalt für Arbeitsrecht einen guten Anwalt zu beauftragen, tatsächlich berechtigt? Das möchte ich für Dich in diesem Beitrag klären. In diesem Beitrag werde ich Dir zeigen,

  • was den Fachanwalt für Arbeitsrecht kennzeichnet,
  • wie Rechtsanwälte den Titel erwerben können,
  • welche potenziellen Vorteile ein solcher Anwalt gegenüber einem „normalen“ Rechtsanwalt hat und
  • ob Du dich mit deinem Arbeitsrechts-Fall auf den Titel verlassen kannst.

Nachdem Du diesen Beitrag aufmerksam gelesen hast, wirst Du genau wissen, was es mit dem Titel auf sich hat. Und Du wirst wissen, welchen Anwalt du aufsuchen solltest, wenn Du ein Problem im Arbeitsrecht hast.

Hinweis: Der folgende Beitrag gibt meine persönliche Einschätzung wieder und beruht auf meinen Erfahrungswerten.

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Was ist ein Fachanwalt für Arbeitsrecht?

Bei einem „Fachanwalt für Arbeitsrecht“ handelt es sich zunächst einmal um einen Titel, der von Rechtsanwälten geführt wird. Er wird von der zuständigen Rechtsanwaltskammer auf Antrag verliehen (Merkblatt der Rechtsanwaltskammer Hamburg). Dieser Titel gibt nach außen hin Auskunft darüber, dass ein Rechtsanwalt auf das Arbeitsrecht spezialisiert ist und eine Zusatzqualifikation erworben hat.

Damit Rechtsanwälte den Titel „Fachanwalt für Arbeitsrecht“ führen dürfen, müssen sie bestimmte rechtliche Voraussetzungen erfüllen. Die genauen Vorgaben sind in der Fachanwaltsordnung für den Bereich Arbeitsrecht niedergelegt. Ganz grundsätzlich müssen Rechtsanwälte folgende Kriterien erfüllen:

  • Sie müssen mindestens 3 Jahre als Rechtsanwalt zugelassen sein.
  • Auch müssen Sie den Fachanwaltslehrgang für Arbeitsrecht erfolgreich abgeschlossen haben.
  • Und schließlich ist es erforderlich, dass sie eine bestimmte Anzahl von Fällen im Arbeitsrecht bearbeitet haben.

Zu den genauen Voraussetzungen kommen wir sogleich. Wir können an dieser Stelle erstmal festhalten, dass durchaus einiges dazu gehört, um Fachanwalt für Arbeitsrecht zu werden. Allen voran müssen Rechtsanwälte für sich die Entscheidung treffen, dass das Arbeitsrecht in ihrer Anwaltstätigkeit eine entscheidende Rolle spielen soll.

Ich für meinen Teil habe mich sehr früh auf das Arbeitsrecht spezialisiert. Für mich war es selbstverständlich, direkt nach meiner Zulassung als Anwalt die Fachanwaltsausbildung Arbeitsrecht zu durchlaufen und nach Ablauf von 3 Jahren direkt die Zulassung zum Fachanwalt für Arbeitsrecht zu beantragen.

Doch allein der Titel „Fachanwalt für Arbeitsrecht“ heißt nicht, dass Anwälte nur noch in diesem Bereich tätig werden müssten. Sie sind weiterhin Rechtsanwälte und können andere Rechtsgebiete betreuen. Einige Anwälte haben sogar mehrere Fachanwaltstitel.

Für mich kommt es nicht in Frage, auch noch andere Rechtsgebiete zu bearbeiten. Ich bin Fachanwalt für Arbeitsrecht und habe entschieden, nur in diesem Bereich tätig sein zu wollen. Denn das Arbeitsrecht ist facettenreich und kompliziert genug, um mich als Anwalt auszufüllen. Und: Es macht mir am meisten Spaß.

Wie wird ein Rechtsanwalt Fachanwalt für Arbeitsrecht?

Wie bereits angedeutet, müssen Rechtsanwälte bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um Fachanwalt für Arbeitsrecht zu werden. Ich hatte ja bereits geschrieben, dass Rechtsanwälte mindestens drei Jahre zugelassen sein müssen, um den Antrag überhaupt stellen zu können. Sie können allerdings schon vorher die notwendigen Voraussetzungen erfüllen, das heißt den theoretischen Teil abschließen und die notwendige Zahl an Fällen sammeln.

Theoretischer Teil

Eine Voraussetzung für den Erwerb des Fachanwaltstitels für Arbeitsrecht ist der erfolgreiche Abschluss eines Fachanwaltslehrgangs für Arbeitsrecht. Es gibt zertifizierte Anbieter, die den Fachanwaltslehrgang anbieten. Ich habe mich damals für den renommierten Anbieter DeutscheAnwaltAkademie entschieden und von Top-Referenten profitiert.

Der Lehrgang zum Fachanwalt für Arbeitsrecht muss mindestens eine Dauer von 120 Stunden haben. Dieser Fachanwaltslehrgang muss Kenntnisse in allen wichtigen Bereichen des Arbeitsrechts vermitteln. Dazu gehört das Individualarbeitsrecht genauso wie das Kollektivarbeitsrecht oder das Sozialversicherungsrecht. Das vermittelte Wissen ist umfassend und lückenlos. So war es zumindest bei mir.

Nach Abschluss der verschiedenen Bausteine müssen die Anwärter auf den Titel Fachanwalt für Arbeitsrecht drei fünfstündige Klausuren schreiben – und natürlich auch bestehen.

Praktischer Teil

Parallel zum Abschluss des Fachanwaltslehrgangs sammeln die Rechtsanwälte die notwendigen Fälle im Arbeitsrecht, um den Antrag auf Zulassung bei der zuständigen Rechtsanwaltskammer stellen zu können. Insgesamt müssen im Arbeitsrecht 100 bearbeitete Fälle aus verschiedenen Bereichen nachgewiesen werden.

Unter anderem ist es auch erforderlich, Fälle aus dem Kollektivarbeitsrecht und dem Recht der Altersversorgung nachzuweisen. Das ist für einige Anwälte nicht so leicht. Bei mir war es kein Problem, da ich einen kollektiv-rechtlichen Schwerpunkt habe. Ich berate und vertrete Betriebsräte schwerpunktmäßig mit meiner Kanzlei.

Zum Zeitpunkt der Antragstellung hatte ich weit über 100 Fälle bearbeitet und circa 130 Fälle eingereicht – sicher ist sicher.

Sind Fachanwälte die besseren Arbeitsrechtler?

Fachanwalt Arbeitsrecht Vorteile

Ich könnte jetzt sagen: „Klar sind Fachanwälte für Arbeitsrecht besser“, da ich selbst den Titel führe. Doch mein Ziel ist es, Dich als Arbeitnehmer bestmöglich zu informieren und Transparenz zu schaffen. Also, deswegen vorneweg: Nur weil jemand Fachanwalt für Arbeitsrecht ist, heißt es nicht, dass er im Arbeitsrecht besser ist als andere Anwälte.

Ich kenne Anwälte, die keine Fachanwälte für Arbeitsrecht sind, und im Arbeitsrecht trotzdem viel für Arbeitnehmer zu bieten haben. Doch eines kann ich mit Gewissheit sagen: Wenn jemand den Titel Fachanwalt für Arbeitsrecht führt, dann ist die Wahrscheinlichkeit schon mal ziemlich hoch, dass er ein aufrichtiges Interesse für Arbeitsrecht hat und viele Fälle in diesem Bereich bereitet.

Mit anderen Worten: Wahrscheinlich verfügt ein solcher Anwalt tatsächlich über viel Erfahrung im Arbeitsrecht und ist darauf spezialisiert. Hinzu kommt noch ein weiteres wichtiges Detail: Fachanwälte für Arbeitsrecht können diesen Titel nur behalten, wenn sie sich im Jahr mindestens 15 Stunden im Arbeitsrecht fortbilden. Das müssen sie gegenüber der Rechtsanwaltskammer nachweisen.

15 Stunden klingt nicht viel? Mag sein, doch im turbulenten Beruf eines Rechtsanwalts ist das schon eine Menge. Was mich angeht, bilde ich mich in einem Umfang fort, der diesen Rahmen sprengt. Ich investiere circa eine Stunde täglich in meine Fortbildung und lese Fachbeiträge. Zudem schule ich Betriebsräte circa ein Mal im Monat im Arbeitsrecht und Betriebsverfassungsrecht.

Aber zurück zum Thema. Ich denke schon, dass Du dich als Arbeitnehmer bei Deiner Entscheidung für oder gegen einen Anwalt vom Titel „Fachanwalt für Arbeitsrecht“ leiten lassen kannst. Doch reicht das wirklich? Dazu sogleich mehr.

Kann ich mich als Arbeitnehmer auf den Titel als Qualitätsmerkmal verlassen?

Fachanwalt Arbeitsrecht Titel

Als Arbeitnehmer, der auf der Suche nach einem Anwalt für Arbeitsrecht ist (ich kenne da übrigens einen 😉), stehst Du vor einer Herausforderung. Weder weißt du, welcher Anwalt gut ist noch kennst Du die Kriterien, die Dir insofern weiterhelfen könnten. Doch wenn ein Anwalt den Titel „Fachanwalt für Arbeitsrecht“ trägt, dann können sich Arbeitnehmer darauf doch verlassen, oder?

Ich würde sagen: Ja und nein. Ein Rechtsanwalt mit einem solchen Titel kann belegen, dass er sich tiefgehend mit Arbeitsrecht befasst (hat) und zahlreiche Fälle bearbeitet hat. Und grundsätzlich bedeuten mehr Fälle auch mehr Erfahrung und Routine. In gewisser Weise ist der Titel also durchaus ein Qualitätssurrogat.

Auf der anderen Seite trifft das vielleicht nicht in jeder Hinsicht zu. Denn es kann natürlich sein, dass ein Anwalt sich den Titel „geschnappt“ hat, ihn warm hält, aber tatsächlich z.B. vor allem im Mietrecht Fälle bearbeitet. Ich kenne auch Rechtsanwälte, die gleichzeitig als Notar tätig sind und primär das Notariat pflegen.

Deshalb würde ich mich auf die Bezeichnung allein – wenn ich Arbeitnehmer wäre – nicht verlassen. Zielführender dürfte es sein, sich an einen Anwalt oder eine Kanzlei zu wenden, die sich auf die Fahne schreibt, nur Arbeitsrecht zu machen. Das ist schon mal ein guter Indikator, dass Du dann gut aufgehoben bist.

Wie gesagt, das Arbeitsrecht ist ein eigenes Universum, das stark von der Rechtsprechung geprägt ist. Hier einen guten Überblick zu haben und die Puzzlestücke zu kennen, erfordert eine sehr intensive stetige Befassung mit diesem hochdynamischen Rechtsgebiet. Bis dass der Renteneintritt Arbeitsrecht und Anwalt wieder scheidet – oder eben nicht.

Meine persönliche Meinung ist, dass Arbeitsrecht einen Anwalt vollends ausfüllt. Zumindest dann, wenn der Anspruch darin besteht, eine dauerhaft gute Qualität für die Mandanten abzuliefern. Unabhängig, ob auf Arbeitgeber-, Arbeitnehmer- oder Betriebsratsseite. Es mag aber auch Anwaltskollegen geben, die den Spagat gut hinbekommen und einfach sehr talentiert sind. Ich bevorzuge es, hart an mir und meinen arbeitsrechtlichen Fähigkeiten zu arbeiten und permanent im Training zu bleiben.

Kennen sich Fachanwälte im gesamten Arbeitsrecht gut aus?

Das Arbeitsrecht ist ein Rechtsgebiet, das allerdings riesig ist. Es hat viele Facetten und ich wage zu bezweifeln, dass ein Fachanwalt für Arbeitsrecht in jedem arbeitsrechtlichen Bereich trittsicher agieren kann. Es gibt bei Anwälten Fallkonstellationen, die immer wieder vorkommen und wo sich ein gewisser Erfahrungsschatz herausbilden kann. Dann gibt es atypische Konstellationen, bei denen auch ein erfahrener Arbeitsrechtler sich erstmal orientieren muss. Und außerdem gibt es Bereiche im Arbeitsrecht, die dem Arbeitsrechts-Anwalt vielleicht weniger liegen.

Bei mir ist es beispielsweise so, dass ich vor allem Arbeitnehmer und Betriebsräte berate. Ich habe ein tiefgehendes Wissen und Erfahrungen im Bereich Kündigung, Aufhebungsverträge und Vergütung. Im kollektiven Arbeitsrecht, dem Betriebsverfassungsrecht für Betriebsräte, kann mir so schnell niemand was vormachen.

Auf der anderen Seite lasse ich z.B. vom Recht der betrieblichen Altersversorgung die Finger. Das ist nicht mein Metier, es hat mich nicht gepackt. Gleichzeitig bin ich natürlich bestrebt, im Arbeitsrecht ein möglichst umgreifendes Wissen aufzubauen und bin sehr interessiert, wenn es um Neues geht.

Am Ende sagen zu können, „ich hab da mal was gehört“ oder „dazu gab es doch mal eine Entscheidung“ ist im Arbeitsrecht schon eine gute Basis, um voranzukommen und für Mandanten viel erreichen zu können.

Was macht einen guten Fachanwalt für Arbeitsrecht aus?

Fachanwalt Arbeitsrecht Eigenschaften

Einen guten Fachanwalt für Arbeitsrecht macht aus meiner Sicht aus, was jeden guten Rechtsanwalt ausmacht. Natürlich sollte sich der Anwalt brennend für das Arbeitsrecht interessieren. Er sollte einen reichen Fundus an arbeitsrechtlichem Wissen haben und diesen stets up-to-date halten. Darüber hinaus sollte er auch in der täglichen Anwaltspraxis Mandanten im Arbeitsrecht tagein und tagaus beraten und vertreten.

Damit hätte der Fachanwalt für Arbeitsrecht schon mal eine gute fachliche Basis geschaffen. Doch es gehört so viel mehr dazu, ein guter Anwalt zu sein. Mit dem Fachlichen allein kommt ein Anwalt nur bedingt weiter – bzw. führt seinen Mandanten nur bedingt zum Erfolg. Denn gerade in Verhandlungen mit der Gegenseite oder vor Gericht gibt es meist eine hohe Dynamik. Kommunikations- und verhandlungspsychologische Prozesse laufen unterschwellig ab, wenn der Anwalt diese nicht kennt und sich ihrer nicht bewusst macht. Deshalb ist es wichtig, dass ein Fachanwalt für Arbeitsrecht sich auch mit Kommunikations- und Verhandlungspsychologie auskennt.

Nach meiner Erfahrung schätzen Mandanten – und das völlig zu Recht – zudem eine gute Serviceorientierung des Anwalts. Arbeitnehmer erwarten von einem guten Anwalt für Arbeitsrecht, dass er ihnen den Raum einräumt, den sie sich wünschen. Dazu gehört es, dass Arbeitnehmer die Gelegenheit erhalten, den Fall in Ruhe zu schildern und ihre Interessen zu kommunizieren. Über die anwaltliche Tätigkeit und den Stand des Verfahrens möchten Arbeitnehmer auf dem Laufenden gehalten werden. Deshalb gehören auch alle Attribute zu einem guten Anwalt, die darauf gerichtet sind, diese Mandantenerwartungen zu erfüllen.

Gerade bei dem letzten Punkt, das habe ich in Gesprächen mit Mandanten immer wieder erfahren, gibt es teilweise große Unterschiede. Was mich angeht, ist mir sehr daran gelegen, meine Mandanten abzuholen und sie stets auf dem Laufenden zu halten. Mehr noch, möchte ich zu ihnen und ihren eigentlichen Interessen durchdringen – denn nur wenn die Interessen auf dem Tisch liegen, weiß ich als Anwalt, in welche Richtung ich den Fall steuern muss.

Zudem bin ich mir auch stets darüber im Klaren, dass sich Interessen ändern können, dass es neue Entwicklungen geben kann. Deswegen ist es wichtig, nicht nur ein Mal miteinander zu sprechen, sondern mehrmals das Gespräch zu suchen. Das kostet Zeit, doch das ist es mir wert. Natürlich gibt es eine Grenze – 5 Anrufe pro Tag sind zu viel des Guten. Doch auch das zeichnet einen guten Anwalt aus: Grenzen setzen, damit die wichtigen rechtlichen Angelegenheiten sorgfältig bearbeitet werden können.

Wo finde ich Fachanwälte für Arbeitsrecht?

Einen Fachanwalt für Arbeitsrecht zu finden, ist nicht schwer. Bereits die einschlägige Suche im Internet bringt Dir zahlreiche Treffer. Du hast dann die Qual der Wahl: Für welchen Fachanwalt solltest Du dich entscheiden? Ich habe Dir bereits einige Punkte aufgezeigt, die für Deine Entscheidungsfindung nützlich sein können. Wenn Du an einer Kanzlei Interesse hast, dann greife einfach zum Hörer und bitte um ein kurzes Gespräch mit dem Anwalt, den Du dir ausgeguckt hast. Du wirst dann schnell sehen, ob es menschlich und fachlich passt.

Auf einschlägigen Suchportalen wie anwalt.de kannst Du zielgerichtet nach Anwälten suchen und bekommst eine konzentrierte Auswahl an Kandidaten. Meist findest Du dann auch noch Bewertungen zu den einzelnen Anwälten, die Dich bei deiner Auswahl unterstützen.

Ansonsten ist natürlich auch Dein Familien- und Freundeskreis eine wertvolle Quelle, wenn es darum geht, einen guten Fachanwalt für Arbeitsrecht zu finden. Wenn ein Rechtsanwalt z.B. für einen Freund ein sehr gutes Ergebnis herausgeholt hat und er voll des Lobes ist, ist dann schon mal ein guter Hinweis auf die Qualität der Arbeit des Fachanwalts.